Autorenlesungen 2017

In der ersten Novemberwoche lasen verschiedene geladene Autoren aus ihren Publikationen. Zahlreiche Klassen besuchten die spannenden und facettenreichen Literaturveranstaltungen mit grosser Begeisterung.

Interessiert hören die Lernenden Tim Bowlers Ausführungen zu.

Den Beginn der Lesewoche machte die schweizerisch-rumänische Schriftstellerin Dana Grigorcea. Sie las aus ihrem Buch «Baba Rada – Das Leben ist vergänglich wie die Kopfhaare», eine Erzählung über eine rabiate Grossmutter und einen klaustrophobisch überforderten Wächter auf einer Gefängnisinsel im Donaudelta. Anschliessend berichtete sie über die Entstehung ihres neuen Geruch-Bilderbuches, welches mit Gerüchen von Lebensmitteln und Kräutern Kinder zum Kochen anregt.

Eines der Highlights dieser Woche waren die Lesungen in englischer Sprache mit Tim Bowler. Er begeisterte die Klassen mit seinem lebhaften, gestenreichen Auftreten. Sein britischer Humor und seine spannenden Ausführungen faszinierten die Lernenden und regten zu zahlreichen Fragen an.

Als Gewinner der begehrten Carnegie Medal ist Tim Bowler ein Meister des psychologischen Thrillers. Er ist einer der beeindruckendsten und originellsten Jugendbuchautoren in Grossbritanien. Tim Bowler hat bereits mehr als 20 Bücher veröffentlicht, allein vier in seiner ausgezeichneten Serie «Blade».

Am Samstag vor seinen Lesungen an der Berufsmaturitätsschule erhielt Jan Wagner den renommiertesten Buchpreis im deutschen Sprachraum, den Georg-Büchner-Preis. Er bekam diese Auszeichnung für seine Gedichte, die spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung vereinen.

Für seine Lesungen wählte Jan Wagner diverse Gedichte aus seinem neusten Werk «Selbstporträt mit Bienenschwarm». Seine Spaziergängen durch die Stadt und die Grünanlagen inspirieren den in Berlin lebenden Schriftsteller und Übersetzer zu seiner Lyrik: Giersch, Eulen, Otter, Bienen, aber auch die Regentonne finden den Weg in seine Prosa. Jan Wagner berichtete unter anderem auch von seinen Erfahrungen als Übersetzer und von den Schwierigkeiten, Prosa aus dem amerikanischen Englisch ins Deutsch zu übersetzen, ohne dabei den Inhalt zu verfälschen.

Den wahrlich fulminanten Abschluss dieser abwechslungsreichen Lesewoche bildete der Auftritt des Obwaldner Schauspielers Hanspeter Müller-Drossaart. Bekannt durch TV- und Filmproduktionen wie «Grounding», «Sternenberg» und «Gotthard» konnte er die Klassen mit seinem sympathischen, natürlichen Auftreten von der ersten Minute an für sich gewinnen.

Sein extra für diese Lesung zusammengestelltes Programm «Vo Schwiizerdüütsch bis Neu-Helvetisch» brachte den Lernenden die Erkenntnis, dass manch ein Begriff in der Umgangsprache nicht erst aus diesem Jahrhundert stammt, sondern seinen Ursprung bereits vor 200 Jahren hat. Die Gedichte aus seinem Band «zittrigi fäkke» und aus anderen Mundart-Büchern bereicherten seine Lesungen.