Bücherwochen 2022 unter dem Motto «Literaturstadt Zürich»

Wandelt man durch die Strassen der Stadt Zürich, trifft man an vielen Ecken, in Gassen und diversen Institutionen auf ein reges literarisches Leben. Diesen kulturellen Schatz wollten wir den Lernenden sowie den Lehrpersonen der BMZ zugänglich machen und wählten deshalb das Thema «Literaturstadt Zürich» für die diesjährige Ausgabe der Bücherwochen. Nebst Lesungen an der BMZ gab es ein Begleitprogramm, das ausser Haus stattfand. Orte in Zürich wurden besucht, wo Literatur gelesen, ausgestellt, gespielt, archiviert und performt wurde und wird.

Nicole Peter (rechts mit Koffer) führt eine Klasse im Rahmen des literarischen Spaziergangs durch die Zürcher Altstadt, Michaela Schwabe illustriert das Ganze mit szenischen Interventionen.

Im Literaturhaus Zürich führte deren Leiterin Gesa Schneider durch eine der ältesten Institutionen in Zürich, die öffentlichen Zugang zu Literatur und damit zu Bildung gewährt.

Im Literaturmuseum Strauhof, dem einzigen Museum dieser Art in der Schweiz und renommiert im ganzen deutschsprachigen Raum, besuchten die Klassen einen Workshop zur aktuellen Ausstellung «Climate Fiction», die Thematisierung der Klimakatastrophe in der Literatur zum Gegenstand hat.

Elena Grignoli leitete im Cabaret Voltaire das Publikum an, Lautgedichte zu verfassen und auf der Dada-Bühne zu performen. Grossartige Werke sind daraus entstanden.

Weniger laut, aber durchaus auch spektakulär ging es im Max-Frisch-Archiv an der ETH Zürich zu und her, dessen Leiter Tobias Amslinger einen vielfältigen Einblick in die Aufgaben und Trouvaillen des Archivs bot. Dazu gehört beispielsweise eine eben erst entdeckte Fotografie, die das einstige Liebespaar Max Frisch und Ingeborg Bachmann zeigt.

Ein szenischer Spaziergang durch die Zürcher Altstadt mit Michaela Schwabe und Nicole Peter führte an ausgewählten Orten vorbei und verwies auf die Vielfalt des literarischen Wirkens und Werkens in der Stadt. Szenische Interventionen liessen Minnesänger, Molly Bloom und viele weitere literarische Figuren aufleben.

Natürlich gibt es auch viel Literatur, die explizit in unserer Literaturstadt Zürich spielt. Unsere Schule bot verschiedenen AutorInnen eine Bühne für ihre Texte. So haben Silvia Tschui und Philipp Schaufelberger aus «Der Wod» gelesen und diese Szenen mit einem passenden Song ergänzt. Die Kombination von Text, Gesang und Musik erwies sich als besonders ‘atmosphärisch’.

Seraina Kobler hat die SchülerInnen in die Welt der Hauptfigur ihres Krimis «Tiefes, dunkles Blau», der Seepolizistin Rosa Zamprano, im und am Zürichsee mitgenommen und Sunil Mann erzählte und erklärte ausführlich, wie in seinen Krimis am Beispiel von «Der Kalmar» echter Lokalkolorit zustande kommt.

Beim nächsten Gang durch die Stadt Zürich ist der Blick der involvierten Lernenden bestimmt für ihre literarischen Schätze geschärft.